Für viele Frauen gibt es kaum einen größeren Horror als dellige Oberschenkel. Dennoch muss sich fast jede Frau mit dem Problem Cellulite auseinandersetzen. Und das ist kein einfaches Unterfangen.
85 bis 95 Prozent aller Frauen über 20 Jahre leiden unter Cellulite. Wer als Frau also nicht zur glücklichen genetischen Ausnahme gehört, muss sich mit Dellen an Po und Oberschenkeln auseinandersetzen.
Die Macht der Gene
Die Neigung zu Cellulite ist angeboren, so unfair das sein mag. Es gibt Frauen, die kaum Sport treiben und sich nicht ideal ernähren und tadellose Beine haben und solche, die sich regelmäßig im Training quälen und penibel auf ihre Ernährung achten, aber trotzdem mit Orangenhaut zu kämpfen haben.
Haben Mutter und Oma schon mit einem schwachen Bindegewebe, denn da ist der Auslöser von Cellulite, zu kämpfen gehabt, ist es sehr wahrscheinlich, dass man sich auch selbst früher oder später mit diesem Thema auseinandersetzen muss. Es sei denn, man ist Mann, denn Männer haben aufgrund einer anderen Hautstruktur fast nie Probleme mit Cellulite. Die Oberhaut von Frauen ist nämlich deutlich dünner und die darunter liegende Lederhaut flexibler. Dazu kommt, dass im weiblichen Unterhautgewebe mehr und größere Fettzellen liegen, die in Fettkammern zusammengefasst werden. Diese sind von der Natur vorgesehen, um bei Schwangerschaften als Energiereserven zu dienen und können daher um bis das Zehnfache vergrößert werden. Um das zu ermöglichen, laufen die feinen Stränge des weiblichen Bindegewebes nahezu parallel zueinander und senkrecht zur Hautoberfläche, was sie sehr dehnbar macht. Nehmen die Fettkammern an Umfang zu, drücken sie nach oben und bilden die sichtbaren Dellen.
Bei Männern sind zum einen die Fettkammern kleiner und vor allem stabil im Unterhautfettgewebe verankert, zum anderen verläuft das sehr viel kräftigere Bindegewebe waagerecht zur Oberfläche und ist viel stärker vernetzt. So entsteht bei einer Vergrößerung der Fettkammern eher der bekannte Bierbauch. Das hat auch damit zu tun, dass bei Frauen Fett vor allem an Schenkeln, Hüfte, Po und Bauch eingelagert werden. Schuld daran ist das Hormon Östrogen, dass naturgemäß bei Männern weniger vorhanden ist.
Risikofaktoren kennen
Die genetische Veranlagung kann man leider nicht beeinflussen. Wer zu Cellulite neigt, sollte jedoch noch mehr darauf achten, bekannte Risikofaktoren auszuschließen. An erster Stelle stehen dabei Übergewicht und Bewegungsmangel, aber auch das Rauchen, der Genuss von Alkohol und Kaffee kann die Gefäße verengen und damit Cellulite fördern. Ein gesunder Lifestyle kann also helfen, die Cellulite im Griff zu behalten.
Aber gibt es nicht allerlei Cremes und Lotions, die Linderung versprechen?
Viele Angebote, wenig Nutzen
Die gibt es, denn für die Schönheitsindustrie sind Makel wie Cellulite natürlich ein gefundenes Fressen. Experten sind sich aber einig, dass oberflächlich aufgetragene Produkte gar nicht bis zum Bindegewebe der Unterhaut vordringen können und damit nutzlos sind.
Auch spezielle Massagen, die die Durchblutung fördern sollen, haben nur temporären Effekt.
Natürlich gibt es auch drastischere Mittel, den ungeliebten Dellen beizukommen. Eine Fettabsaugung wird aber in den seltensten Fällen wirklich glatte Beine hervorbringen, da sie nur die Menge an Fett verkleinert, nicht aber die Hautstruktur verändern kann. Auch andere gängige Methoden bergen teils nicht zu unterschätzende Risiken für nicht zu überschätzende Ergebnisse.
Viel bewegen und die Form halten
Das beste Mittel gegen Cellulite ist Bewegung. Denn so lässt sich das Körpergewicht gut kontrollieren und Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur gezielt gekräftigt werden. Der optische Effekt: Die Muskulatur wirkt straffer, die Dellen werden weniger. Wenn das mal kein Argument für das Squat Rack ist.
Darüber hinaus sollte natürlich auch über die Ernährung darauf geachtet werden, in Form zu bleiben und den Körper gesund zu ernähren, denn immerhin ist die Haut unser größtes Organ und umso gesünder dieses Organ gehalten wird, umso besser sieht sie aus.
Radikale Diäten bewirken hingegen meist das Gegenteil. Denn diese versetzen unseren Körper in eine Art Panikmodus. Sobald er wieder mehr Fett zugeführt bekommt, wird er versuchen, dieses umgehend als „notwendige“ Reserve zu speichern. Eine notwendige Gewichtsreduktion sollte daher nicht zu radikal angegangen und auf jeden Fall von Sport flankiert werden.
Auch wichtig: viel trinken! Bekommt die Haut zu wenig Flüssigkeit, trocknet sie aus. Dadurch werden Falten und auch Dellen sichtbarer. Bleibt also hydriert!